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www.steuerberater.at - Bewertungsgesetz 1955

§  56   
Kundmachungsorgan:
  BGBl. Nr. 148/1955
Inkrafttretungsdatum:
  30.07.1955
Beachte:
   Bezugszeitraum: ab 1. 1. 1956 (§ 86 Abs. 1, BGBl. Nr. 148/1955)
Text:
 

§ 56. Bewertung des Baurechtes und der sonstigen

grundstücksgleichen Rechte.

 

(1) Grundstücke, die mit Baurechten oder sonstigen grundstücksgleichen Rechten belastet sind, werden wie bebaute oder unbebaute Grundstücke bewertet.

(2) Beträgt die Dauer des Baurechtes in dem für die Bewertung maßgebenden Zeitpunkt noch 50 Jahre oder mehr, so ist der Gesamtwert gemäß Abs. 1 in vollem Umfang dem Berechtigten zuzurechnen.

(3) Beträgt die Dauer des Baurechtes in dem für die Bewertung maßgebenden Zeitpunkt weniger als 50 Jahre, so ist der Gesamtwert gemäß Abs. 1 auf den Grund und Boden und auf die Gebäude nach dem Verhältnis der gemeinen Werte zu verteilen. Dabei sind zuzurechnen:

  1. Dem Berechtigten der Wert der Gebäude und außerdem der Anteil

des Baurechtes am Wert des Grund und Bodens. Dieser Anteil ist nach

der restlichen Dauer des Baurechtes zu bemessen. Er beträgt bei

einer Dauer des Baurechtes

unter 50 bis zu 45 Jahren 90 vom Hundert,

  "   45  "  "  40   "    80  "     "   ,

  "   40  "  "  35   "    70  "     "   ,

  "   35  "  "  30   "    60  "     "   ,

  "   30  "  "  25   "    50  "     "   ,

  "   25  "  "  20   "    40  "     "   ,

  "   20  "  "  15   "    30  "     "   ,

  "   15  "  "  10   "    20  "     "   ,

  "   10  "  "   5   "    10  "     "   ,

  "    5             "     0  "     "

des Wertes des Grund und Bodens;

2.

dem Eigentümer des Grund und Bodens der Wert des Grund und Bodens, der nach Abzug des in Z. 1 genannten Anteiles verbleibt.

(4) Abweichend von Abs. 3 kann auch dem Eigentümer des Grund und Bodens ein Anteil am Wert des Gebäudes zugerechnet werden, wenn besondere Vereinbarungen es rechtfertigen. Dies gilt insbesondere, wenn bei Erlöschen des Baurechtes durch Zeitablauf der Eigentümer des Grund und Bodens keine dem Wert des Gebäudes entsprechende Entschädigung zu leisten hat.

(5) Das Recht auf den Bauzins ist nicht als Bestandteil des Grundstückes zu berücksichtigen, sondern erst bei der Ermittlung des sonstigen Vermögens oder Betriebsvermögens des Eigentümers des Grund und Bodens anzusetzen. Dementsprechend ist die Verpflichtung zur Zahlung des Bauzinses nicht bei der Bewertung des Baurechtes zu berücksichtigen, sondern erst bei der Ermittlung des Gesamtvermögens (Inlandvermögens) oder Betriebsvermögens des Berechtigten abzuziehen.